Markenlexikon

Wasa

Ursprungsland: Schweden

Das, was wir heute als Knäckebrot bezeichnen, kannten schon die alten Ägypter. Ein derartiges Rezept befindet sich im Besitz des Ägyptischen Museums in Kairo. Den Namen Knäckebrot (schwed. Knäckebröd) erfanden allerdings erst die Schweden im frühen 19. Jahrhundert. Dort wurde dieses trockene, knusprige und damit sehr haltbare Weizenbrot in jedem Haushalt selbst gebacken, um genügend Proviant für die langen Wintermonate zu haben. Nach dem Backen steckte man die runden flachen Brote mit einem Loch in der Mitte auf Stangen und hängte sie unter dem Dach zum Trocknen auf. Um davon zu essen, brach man es von den Stangen ab, was bei den Schweden »knäcka« genannt wird.

Erst um die Jahrhundertwende entstanden die ersten Bäckereien, die Knäckebrot in größerem Stil produzierten. Eine davon war die 1915 von dem Bäcker Karl Edvard Lundström (1887 – 1963) gegründete Bäckerei Spisbrödsfabrik in Skellefteå, die Knäckebrot unter dem Namen Wasa verkaufte. Namenspatron war der frühere schwedische König Gustav I. Wasa (1523 – 1560), der wegen seines Familienwappens, einer gebundenen Getreidegarbe (vase = altschwed. Garbe, Ähre), auch der Roggen-König genannt wurde. 1931 erwarb Wasa in Filipstad eine weitere Bäckerei und in dieser Stadt hat die Firma noch heute ihren Sitz. Im gleichen Jahr errichtete der Ernährungswissenschaftler Dr. Wilhelm Kraft, der während einer Reise durch Skandinavien Knäckebrot kennengelernt hatte, in Burg bei Magdeburg die erste industrielle Knäckebrotfabrik Deutschlands (1927 hatte er bereits eine kleine Knäckebrot-Bäckerei in Berlin-Lichterfelde eröffnet). Aus diesem Werk ging später die Marke Burger Knäcke hervor.

1950 exportierte Wasa sein Knäckebrot erstmals in andere europäische Länder und in die USA. 1967 entstand in Celle die erste Wasa-Fabrik außerhalb Schwedens. 1982 wurde Wasa von dem Schweizer Pharmakonzern Sandoz übernommen. Infolge des Zusammenschlusses von Ciba-Geigy und Sandoz (1996) verkaufte die neue Novartis AG das Nahrungsmittelgeschäft nach und nach an andere Firmen. Wasa wurde 1998 von dem italienischen Nudelhersteller Barilla übernommen.

Die beiden Wasa-Werke in Filipstadt und Celle beliefern rund 40 Länder mit Knäckebrot. Die größten Märkte sind die skandinavischen Länder, Deutschland, Frankreich, die Niederlande, Polen und die USA.

Text/Foto: Toralf Czartowski

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