Markenlexikon

Ültje

Ursprungsland: Deutschland

Alfred Russell gründete 1867 in Emden (Ostfriesland) eine Import- und Großhandelsfirma, die zunächst mit Rosinen, Korinten und Kandiszucker handelte, ab 1919 auch mit Tee. 1944 wurden die Fabrikanlagen infolge der allierten Bombenangriffe auf Emden zerstört. 1949 begannen die Nachkommen des Gründers, die Brüder Alexander und Enno Russell, mit der Produktion von gerösteten und gesalzenen Erdnüssen, die unter dem Markennamen Ültje verkauft wurden (Slogan: »Russells Ültjes schmecken fein, auch zu Bier und Wein«); Ültje ist in einigen ostfriesischen Gegenden die Slangbezeichnung für »Erdnuss«. 1957 brachte Russell vakuumverpackte Erdnüsse auf den Markt. Da sich die Knabbereien hervorragend verkauften, gab die Firma den Großhandel 1962 auf.

Von 1985 bis 1997 gehörte Ültje zur Oetker-Gruppe; beide Unternehmen hatten schon seit 1966 kooperiert. 1997 wurde die Maria May von der May Gruppe (Felix, Pittjes) neue Eigentümerin von Ültje. 2000 schlossen die Granaria Food Group aus Doetinchen/Niederlande (Marke: Jack Klijn), die May Gruppe (Felix Snack Group, Jack Benoit/Frankeich, Pittjes) und Maria May (Ültje) ihre Knabberartikel-Aktivitäten in dem Jointventure The Nut Company mit Sitz in Arnheim zusammen. Kurz darauf wurde die Produktion der Ültje-Nüsse von Emden in das Felix-Werk nach Schwerte verlegt.

2008 kam es zur Übernahme der The Nut Company durch die Intersnack Group aus Düsseldorf (Chio Chips, Chipsfrisch, Funny-Frisch, Goldfischli, Pom-Bär), die wiederum zur Pfeifer & Langen-Gruppe gehört.

Text: Toralf Czartowski