Markenlexikon

Suntory

Ursprungsland: Japan

Die Japaner hatten schon immer ein Faible für die englische Sprache und die westliche Lebensweise. Ganz besonders ausgeprägt war das im frühen 20. Jahrhundert. Davon zeugen nicht nur die vielen englischsprachigen Markennamen wie Bridgestone, Datsun, Citizen, Sharp, Brother, Epson, Sony, Maxell, Technics, Panasonic oder Pioneer – teilweise lange bevor man diese Produkte nach Europa und Amerika exportierte und solche Namen nötig wurden – sondern auch die Neigung westliche Produkte zu konsumieren, z. B. Scotch Whisky.

Shinjiro Torii (1879 – 1962), dessen Firma Torii Shoten seit 1899 in Osaka Rotwein herstellte, errichtete 1923/1924 im Yamazaki-Valley, in der Nähe von Shimamoto/Osaka Prefecture, die erste Whisky-Brennerei Japans (Yamazaki Distillery). 1929 kam der erste japanische Whisky unter dem Namen Suntory Shirofuda (ab 1964 Suntory White) auf den Markt. Bereits zwei Jahre später wurde er auch exportiert. Der Name Suntory bezog sich einerseits auf die Sonne (engl. Sun), das japanische Nationalsymbol, anderseits auf den Familiennamen des Gründers (Torii; anglisiert: Tory). 1930 erschloss sich das Unternehmen mit dem Oraga Beer einen weiteren Markt, 1936 kam ein 150 Hektar großes Weinanbaugebiet in der Yamanashi Prefecture hinzu.

Suntory
Suntory

Durch zahlreiche Übernahmen (1980 Pepsi-Cola-Abfüller PepCom Industries/USA, 1983 Château Lagrange Bordeaux, 1988 Weingut Robert Weil Rheingau, 1994 Morrison-Bowmore Distillers Glasgow, 2009 Frucor/Neuseeland, 2009 Orangina-Schweppes/Europa) und Kooperationen (1984 mit Häagen-Dazs, 1985 mit Château Lafite Rothschild Bordeaux) entwickelte sich Suntory zu einem weltweit führenden Nahrungs- und Genussmittelhersteller. Suntory ist auch als Importeur zahlreicher internationaler Marken tätig (Ballantine's, Beefeater, Campari, Canadian Club, Carlsberg, Freixenet, Gallo, Glenfiddich, Georges Dubouf, Grand Marnier, Häagen Dazs, Henriot, Jack Daniels, Kahlua, Lipton, Malibu, Mumm, Pepsi-Cola, Perrier, Perrier-Jouët, Sauza, S.Pellegrino, Torres). Die Suntory-Tochtergesellschaften Dynac, First-Kitchen, Pronto und Subway Japan betreiben mehrere Restaurant- und Café-Ketten in Japan.

Durch die Übernahme des US-Spirituosenherstellers Beam (Canadian Club, Centenario, Clos du Bois, Cockburn's, Courvoisier, DeKuyper, Fundador, Geyser Peak, Gilbey's, Harveys, Jim Beam, Kuemmerling, Laphroai, Larios, Maker's Mark, Sauza, Teacher's) stieg Suntory 2014 neben Diageo (Großbritannien) und Pernod-Ricard (Frankreich) zu einem der führenden Spirituosenkonzerne der Welt auf.

Text: Toralf Czartowski • Fotos: Pixabay.com, Public Domain