Markenlexikon

Setra

Ursprungsland: Deutschland

Der Wagenbauer Karl Heinrich Kässbohrer (1864 – 1922) gründete 1893 in Ulm eine Firma, die bald auch Aufbauten für Lastwagen (ab 1907), Pkw-Karosserien (ab 1910), Omnibusaufbau (ab 1911), Lastwagen-Anhänger (ab 1922) und Zweiseiten-Kippanhänger (ab 1924) herstellte. Für den ersten Omnibus mit selbsttragender Karosserie führte man 1951 den Markennamen Setra (SElbstTRAgend) ein. 1969 begann Kässbohrer auch Kettenfahrzeuge zur Skipistenpflege zu produzieren (Pisten-Bully). Bei den Olympischen Winterspielen in Sapporo (Japan) 1972 wurden die PistenBullys erstmals einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, was dazu führte, dass Kässbohrer kurz darauf mit dem Aufbau eines eigenständigen Produktbereichs begann.

1993 verkaufte die Firma den Bereich Aufbauten- und Anhängerbau an den Konkurrenten Kögel, die Geländefahrzeugsparte (PistenBully) wurde 1994 in die neugegründete Firma Kässbohrer Geländefahrzeug GmbH (ab 1998 AG) ausgegliedert und die Busabteilung 1995 an Daimler-Benz verkauft.

Aus dem Zusammenschluss der europäischen Bus-Aktivitäten von Daimler-Benz (Mercedes-Benz, Setra) entstand im gleichen Jahr die Firma EvoBus GmbH. Das österreichische Werk in Eugendorf bei Salzburg kauften die Brüder Heinrich, Ulrich und Otfried Kässbohrer zurück und gründeten dort die Kässbohrer Transport Technik GmbH. Die Kässbohrer Geländefahrzeug AG (Laupheim) stellt heute PistenBullys (Pisten- und Loipenpflege), Sonderfahrzeuge für Arbeits- und Transporteinsätze in unwegsamem Gelände sowie seit 1995 auch Stadtreinigungsfahrzeuge (BeachTech) her. Unter dem Markennamen Setra vermarktet die Daimler-Tochter EvoBus verschiedene Omnibus-Modelle (Reisebusse, Linienbusse, Kombibusse, Doppeldeckerbusse). Produziert werden die Fahrzeuge in den EvoBus-Werken Neu-Ulm, Mannheim und Hoşdere (Türkei).

Text: Toralf Czartowski

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