Markenlexikon

Ray-Ban

Ursprungsland: USA

Der deutsche Optiker Johann (John) Jacob Bausch (1830 – 1926) kam 1849 nach Amerika und als er dort keinen Job fand, eröffnete er 1853 ein eigenes Optikgeschäft in Rochester/New York, wo er zunächst aus Europa importierte Brillen, Lupen, Sanduhren, Thermometer, Operngläser und Mikroskope verkaufte.

1855 nahm Bausch seinen Landsmann Heinrich (Henry) Lomb (1828 – 1908), der seit 1849 ebenfalls in den USA lebte, als Partner in die Firma auf. In den 1860er Jahren begann Bausch & Lomb zunächst eigene Brillengestelle aus Hartgummi zu produzieren (vorher bestanden Brillengestelle hauptsächlich aus Gold), bald wurden jedoch auch komplette Brillen gefertigt. In der Folgezeit stieg das Unternehmen zu einem führenden amerikanischen Optikhersteller auf. Zu den Produkten gehörte u. a. Brillen, Fernrohre, Linsen, Mikroskope und Periskope.

In den 1930er Jahren entwickelte Bausch & Lomb für die Piloten des United States Army Air Corps (Vorgänger der U.S. Air Force) eine Blendschutzbrille, die Kopfschmerzen und Übelkeit und verhindern sollten, die das intensive Himmelsblau und die Sonnenstrahlung hervorrufen. Der erste Prototyp mit Plastikgestell und grünen Gläsern war 1936 fertig (Anti-Glare). Das endgültige Modell von 1939 hatte eine Metallgestell (Aviator).

Ray Ban
Ray Ban

Diese Sonnenbrillen verkauften sich unter dem Markennamen Ray-Ban (engl. Strahlen-Bann) auch im regulären Handel sehr gut, wobei die Modelle für den privaten Markt leicht modifiziert waren. Vor allem Unterhaltungsstars-Stars machten die Ray-Ban-Sonnenbrillen in der Folgezeit in aller Welt bekannt (u. a. Buddy Holly, Debbie Harry, Elvis Presley, Freddie Mercury, George Michael, James Dean, Madonna, Michael Jackson, Peter Fonda, Roger Waters, Roy Orbison, Tom Cruise). Zu den bekanntesten Ray-Ban-Brillen gehören die Modelle Aviator (ab 1937), Shooter (ab 1938), Outdoorsman (ab 1939), Wayfarer (ab 1952), Olympian (ab 1965) und Clubmaster (ab 1986).

1999 verkaufte Bausch & Lomb, inzwischen einer der führenden US-Hersteller von Kontaktlinsen, das Sonnenbrillengeschäft und die Marke Ray Ban an den italienischen Luxottica-Konzern, den Hersteller von Alain-Mikli-, Oakley- und Persol-Brillen. Daneben produzierte das Unternehmen auch Brillen für fremde Luxusgüterunternehmen (u. a. Armani, Bulgari, Burberry, Chanel, Dolce & Gabbana, DKNY Donna Karan New York, Miu Miu, Ralph Lauren, Prada, Tiffany, Tory Burch, Valentino, Versace). 2018 schloss sich Luxottica mit dem französischen Optikkonzern Essilor International (Crizal, Essilor, Eyzen, Optifog, Xperio, Varilux) zusammen. Das Unternehmen firmiert nun als EssilorLuxottica.

Text: Toralf Czartowski • Fotos: Unsplash.com, Pixabay.com, Public Domain