Markenlexikon

Pritt

Ursprungsland: Deutschland

Der Wasch- und Reinigungsmittelhersteller Henkel begann 1923 eher durch Zufall mit der Herstellung von Klebstoff. Da es damals bei der Belieferung mit Leim (für die Verklebung der Waschmittelverpackungen) gelegentlich zu Engpässen kam, stellte Henkel den benötigten Kleber kurzerhand selber her. Daraus entstand dann ein neuer Geschäftsbereich, der später Marken wie Henkel Kleister (1928), Mala Malerleim (1929), Pressal Holzklebstoff (1939), Metylan Tapetenkleister (1953), Pattex Spezial-Leim (1955), Pritt (1969), den ersten Klebestift der Welt, Pattex Compact (1973) und Pattex Sekundenkleber (1982) hervorbrachte.

Durch spektakuläre Werbeaktionen wie 1973, als ein Hubschrauber ein mit Pattex angeklebtes Haus in die Höhe hob, wurde die Marke Pattex bald zum Inbegriff des Kraftklebens. Pattex ist, wie übrigens wie auch Pritt, ein reiner Fantasiename, der bereits 1924 registriert worden war, für den Fall, dass man kurzfristig eine neue Marke benötigte. Lediglich das für Henkel typische »P« als Anfangsbuchstabe für Markennamen dürfte wie auch bei Pril, Perwoll und Pattex auf Persil, das bekannteste Henkel-Produkt, zurückgehen.

Das Pritt-Sortiment, das in über 120 Ländern verkauft wird, umfasst heute neben Klebstiften u.a. Alleskleber (seit 1972), Hafties Haftpunkte (ab 1976), Klebe-Roller (seit 1989), Refill Roller (ab 1998), Klebebänder (seit 2002), Power Pritt (seit 2003) und Power Gel (seit 2004). Entwickelt wurde die spezielle Pritt-Klebemasse, die sich wie ein Lippenstift aus der Hülse drehen lässt, ab 1966 von den Henkel-Mitarbeitern Dr. Wolfgang Gierichs und Dr. Janos Arpad Muszik.

Text: Toralf Czartowski