Markenlexikon

Orangina

Ursprungsland: Frankreich

Ein spanischer Apotheker, von dem nur der Name Dr. Trigo überliefert ist, entwickelte 1936 einen Orangensaft mit Fruchtfleisch und Kohlensäure, den er Naranjina nannte – nach dem spanischen Wort Naranja (= Apfelsine, Orange) – und erstmals auf einer Messe in Marseille der Öffentlichkeit vorstellte. Da er selbst keine Möglichkeit hatte den Saft herzustellen, verkaufte er sein Rezept an den Franzosen Jean-Claude Béton, der in Boufarik (Algerien) über eigene Orangen-Plantagen verfügte. Er benannte das Getränk in Orangina um – nach Orange, dem französischen Wort für Apfelsine.

Zunächst wurde Orangina nur in Französisch-Algerien verkauft. Begleitet von einer inzwischen berühmten Werbekampagne (Orangenschalenschirm auf blauem Hintergrund) kam der Saft 1951 auch in Frankreich auf den Markt. Gleichzeitig gründete Jean-Claude Beton in Boufarik die Firma Compagnie Française des Produits Orangina, die 1962 nach Marseille umzog. In Frankreich avancierte Orangina bald zum Marktführer im Bereich der kohlensäurehaltigen Fruchtsaftgetränke. 1978 kam Orangina unter dem Namen Orelia auf den US-Markt; seit 1985 wird auch dort der Name Orangina verwendet.

1984 wurde die Herstellerfirma von dem französischen Spirituosenkonzern Pernod-Ricard gekauft. Ab 2000 gehört die Marke zum britischen Getränke- und Süßwarenkonzern Cadbury-Schweppes (Dr Pepper, Schweppes, Snapple, Sunkist Soda, 7-Up). 2006 verkaufte Cadbury-Schweppes sein europäisches Getränkegeschäft (Apollinaris, Orangina, Schweppes) an zwei Investorengruppen, die das Unternehmen Cadbury-Schweppes European Beverages erst in Orangina und 2008 in Orangina-Schweppes umbenannten. Die Marke Apollinaris wurde 2006 an Coca-Cola verkauft. Die Schweppes- und Orangina-Vertriebsrechte für Deutschland und Österreich erwarb die Krombacher Brauerei. Seit 2009 ist der japanische Whisky-, Wein- und Getränkekonzern Suntory neuer Eigentümer von Orangina-Schweppes.

Text: Toralf Czartowski