Markenlexikon

Omega

Ursprungsland: Schweiz

Das griechische Alphabet hat die Erfinder von Markennamen schon immer fasziniert. Es gibt kaum einen Buchstaben, der nicht schon als Firmen-, Marken- oder Produktname adaptiert wurde; die meisten gibt es sogar mehrmals. So auch Omega, den letzten Buchstaben des griechischen Alphabets. Am bekanntesten dürfte die 1848 von dem Uhrenhändler und Politiker Louis Brandt (1800 – 1866) in La Chaux-de-Fonds gegründete Uhrenmanufaktur sein, die ihre Uhren seit 1894 unter dem Namen Omega vermarktet. Diese Bezeichnung ließen sich allerdings nicht die Brüder Louis und César, die Söhne des Gründers, denen die Firma damals gehörte, einfallen, sondern ihr Bankier Henri Riekel. Er wollte damit »die letzte Stufe der Perfektionierung« einer neuen Taschenuhr auf den Punkt bringen. Kurz nach der Jahrhundertwende kamen die ersten Armbanduhren von Omega auf den Markt. Während des 1. Weltkriegs waren Omega-Uhren die offiziellen Zeitmesser der britischen Luftwaffe und der U.S. Army. 1930 schlossen sich Omega und Tissot zur Société Suisse pour l'Industrie Horlogére (SSIH) zusammen; beide Firmen agierten aber auch weiterhin selbstständig.

Omega
Omega

Zu den bekanntesten Omega-Uhren gehören die Seamaster (1947), die Constellation (1952), die Speedmaster (1958), die Speedmaster Professional (1966) und die Seamaster Professional (1988). Nach umfangreichen Tests verschiedener Uhrenmodelle wählte die US-Weltraumbehörde NASA die Speedmaster 1965 als offiziellen Zeitmesser für die Raumfahrtprogramme Gemini und Apollo aus. Im Juli 1969 trugen Neil Armstrong und Edwin Aldrin während ihrer Mondlandung eine Speedmaster Professional. 1975 wurde die Speedmaster Professional auch offizieller Chronograph der russischen Kosmonauten. Als asiatische Hersteller wie Casio, Citizen, Cresta, Piratron oder Seiko in den 1970er und 1980er Jahren den Markt mit billigen Quarzuhren überschwemmten schlitterte die Schweizer Uhrenindustrie in eine schwere Krise. Viele kleinere Firmen mussten schließen, und selbst die beiden Großen der Branche, die SSIH (Omega, Tissot) und die ASUAG (Certina, Longines, Mido und Rado), standen kurz vor der Pleite.

Ende 1983 schlossen sich die ASUAG und die SSIH zur Holdinggesellschaft ASUAG/SSIH (ab 1985 Société Suisse de Microélectronique et d'Horlogerie zusammen). Bekanntestes Produkt dieses neuen Konzerns war die preiswerte und großserientaugliche Plastikuhr Swatch. Omega gehört heute neben zahlreichen anderen Marken wie Balmain, Blancpain, Breguét, Certina, CK Watches (Calvin Klein), Flik Flak, Glashütte Original, Hamilton, Longines, Mido, Rado, Swatch, Tissot und Union Glashütte zur Swatch Group.

Text: Toralf Czartowski • Fotos: Unsplash.com, Public Domain

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