Markenlexikon

Milde Sorte / Meine Sorte

Ursprungsland: Österreich

Die 1784 gegründete staatliche österreichische Tabakgesellschaft (Österreichische Tabakregie; ab 1939 Austria Tabakwerke AG), die u.a. auch Memphis und Nil produzierte, brachte die Orient-Zigarette Milde Sorte erstmals 1935 auf den Markt. 1943 wurde sie aufgrund des 2. Weltkriegs eingestellt. Daraufhin gab es in ganz Deutschland und Österreich nur noch markenlose Einheitszigaretten. In Deutschland kam sie bereits 1950 wieder auf den Markt, in Österreich erst 1963.

Inspiert durch den Erfolg der Lord Extra (ab 1962) von Kristinus/Martin Brinkmann wurde Milde Sorte nun zu einer nikotinarmen Zigarette. Waren es früher die weichen und würzigen Orientabake, die der Marke ihre Milde verliehen (im Gegensatz zu den kräftigeren und kratzigen American-Blend-Mischungen), waren es nun eher technische Innovationen, wie die extra Luftzufuhr durch kleine Löcher im Zigarettenpapier. Milde Sorte entwickelte sich neben Memphis zu erfolgreichsten Zigarettenmarke der Austria Tabakwerke AG (A3, Belvedere, Falk, Hobby, Memphis, Milde Sorte, Nil, Smart, Virginia). Vor allem auch außerhalb Österreichs war die Marke sehr beliebt. Später gab es noch weitere Varianten wie Milde Sorte Super (ab 1977), Milde Sorte 100 (ab 1981), Milde Sorte Ultra (ab 1991), Milde Sorte 1 (ab 1996) und Milde Sorte DeLuxe (ab 1997).

2002 wurde ATW vom britischen Tabakkonzern Gallaher (Amber Leaf, Benson & Hedges, Condor, Hamlet Cigars, Kensitas Club, LD, Mayfair, Old Holborn, Silk Cut, Sobranie, Sovereign, Ronson) übernommen, der seit 2007 zu JT International, einer Tochter von Japan Tobacco Inc. (Camel, Mild Seven, Reyno, Winston), gehört. Nachdem die EU ab 2013 Bezeichnungen wie »Lights«, »Leicht« oder »Mild« in Zusammenhang mit Tabakprodukten verboten hatte, musste die Marke in Meine Sorte umbenannt werden.

Text: Toralf Czartowski