Markenlexikon

Kaba

Ursprungsland: Deutschland

Ludwig Roselius (1874 – 1943), der Erfinder der Kaffee-Entkoffeinierung und Mitgründer der Kaffee Handels-Aktien-Gesellschaft Bremen (Kaffee HAG), lernte 1928 während einer Reise nach Brasilien ein Kakaogetränk kennen, das die Arbeiter dort auf den Plantagen tranken. Zurück im heimischen Bremen entwickelte er ein in warmer Milch lösliches Pulver aus Kakao, Traubenzucker und einigen weiteren Zutaten, das 1929 unter dem Namen Kaba – Der Plantagentrank auf den Markt kam. Der Name Kaba setzt sich aus den Worten »Kakao« und »Banane« zusammen. Für die Herstellung und Vermarktung wurde extra eine Tochtergesellschaft gegründet (Plantagen-Gesellschaft Bremen).

Kaba dominierte den deutschsprachigen Markt bis Nestlé 1958 sein Nesquick-Pulver auf den Markt brachte, das auch in kalter Milch löslich war. Nachdem der Vorsprung von Kaba vor Nesquick immer kleiner geworden war, folgte HAG 1963 mit der ebenfalls in kalter Milch löslichen Variante Kabafit. Trotzdem übernahm Nesquick ab Mitte der 1970er Jahre die Marktführerschaft in diesem Produktsegment. An dritter Stelle stand Suchard Express von Milka-Hersteller Suchard. Erst ab 1976 war das originale Kaba-Pulver kalt- und warmlöslich. Ab 1976 gab es auch einige Jahre eine Nuss-Nougat-Creme von Kaba (Kaba Brotschmaus), die sich jedoch bei den Verbrauchern nicht durchsetzen konnte, was vor allem an der Verpackung (Tube) und der schlechten Streichfähigkeit bei manchen Temperaturen lag.

Nach mehreren Besitzerwechseln (bis 1979 HAG AG, ab 1979 General Foods Corporation/HAG-GF AG, ab 1989 Kraft General Foods [in Europa: Kraft-Jacobs-Suchard], ab 1995 Kraft Foods, ab 2012 Mondelēz International) gehören die Marken Kaba und Suchard Express seit 2016 zum französischen Süßwarenhersteller CPK (Carambar Poulain Krema) aus Issy-les-Moulineaux. Inzwischen gibt es von Kaba auch Kakao und Tafelschokolade.

Text: Toralf Czartowski