Markenlexikon

JVC

Ursprungsland: Japan

Die Ursprünge von JVC gehen auf die US-Plattenfirma Victor Talking Machine Company zurück, die 1901 von dem Nähmaschinen-Mechaniker Eldridge Reeves Johnson (1867 – 1945) in Camden/New Jersey gegründet worden war. Johnson hatte zuvor für Emile Berliner, den Erfinder des Grammophons und der Schallplatte, die Grammophone hergestellt. Als sich Berliner aufgrund von Patentstreitigkeiten aus den USA zurückziehen musste, gründete Johnson eine eigene Firma.

1927 entstand unter dem Namen Nippon Victor eine japanische Niederlassung. Die amerikanische Muttergesellschaft wurde 1929 von der Radio Corporation of America (RCA) übernommen. 1930 brachte Nippon Victor die ersten in Japan gebauten Grammophone auf den Markt, wobei es sich dabei um eine Version der amerikanischen Victrola handelte. Auch die ersten japanischen Fernseher stammten 1939 von Nippon Victor. Während des 2. Weltkriegs, als die USA und Japan Kriegsgegner waren, verlor RCA-Victor jedoch die Kontrolle über die japanische Tochter, die sich 1946 in Victor Company of Japan Limited umbenannte.

1954 beteiligte sich Matsushita Electric (National, Panasonic) mit 50 Prozent an Victor Japan. Für die ausländischen Märkte verwendete das Unternehmen lange Zeit die Marke Nivico (Nippon Victor Company), da die Rechte an dem Markennamen Victor außerhalb Japans RCA-Victor gehörten. Erst Mitte der 1970er Jahre führten die britische und amerikanische Niederlassung das Kürzel JVC (Japan Victor Company) als neues Markenzeichen ein. Die bekannteste Entwicklung von JVC war 1976 das Video Home System (VHS), das sich gegen Betamax von Sony und Video 2000 von Philips/Grundig als internationaler Standard durchsetzen konnte.

2007 verkaufte Matsushita Electric die Victor Company of Japan an die Kenwood Corporation. 2008 entstand die neue Holdinggesellschaft JVC Kenwood Holdings (Yokohama), zu der die beiden Unternehmen Kenwood und JVC nun gehören.

Text: Toralf Czartowski