Markenlexikon

Jaffa

Ursprungsland: Israel

Jaffa ist eine alte Hafen- und Handelsstadt, die es bereits in der Antike gab – damals war sie unter Namen wie Yapo, Ipu oder Joppe bekannt. Im Mittelalter war Jaffa Hauptlandeplatz der Kreuzfahrer. Später gehörte die Stadt zum Osmanisch-Türkischen Reich, seit 1948 zu Israel und seit 1950 ist sie ein Teil der ehemaligen israelischen Hauptstadt Tel Aviv (offiziell Tel Aviv-Yafo), die 1909 von eingewanderten Juden vor den Toren Jaffas gegründet worden war.

1866 baute Sir Moses Haim Montefiore (1784 – 1885) in der Nähe von Jaffa erstmals Zitrusfrüchte an. Der in Italien geborene Jude Montefiore war zuvor in London als Teehändler und Politiker (ab 1837 Sheriff of London) tätig gewesen. Nachdem er 1827 erstmals Palästina bereist hatte, beschloss er, die Emigration der Juden nach Palästina finanziell sowie durch industrielle und landwirtschaftliche Ansiedlungen zu fördern. Bestrebungen, Teile der europäischen Juden in ihrer ursprünglichen Heimat Palästina anzusiedeln, hatte es in Großbritannien bereits im späten 18. Jahrhundert gegeben. Dabei ging es allerdings nicht um die Vertreibung der Juden aus Europa, sondern um die Vorherrschaft einzelner Staaten wie Großbritannien und Frankreich im Nahen Osten. 1838 wurde Montefiore von Königin Victoria geadelt.

1929, als Palästina noch britisches Mandatsgebiet war, entstand zunächst die Jaffa Citrus Exchange, die die weltweite Vermarktung der Zitrusfrüchte (Grapefruits, Klementinen, Mandarinen, Orangen, Zitronen) aus diesem Anbaugebiet übernahm. Diese Organisation wurde 1940 vom Citrus Supervision Committee abgelöst. 1941 gründete die britische Administration in Palästina das Citrus Marketing Board of Palestine, das 1948, als der Staat Israel entstand, in Citrus Marketing Board of Israel (CMBI) umbenannt wurde. Seit 1990 ist das CMBI, das seinen Hauptsitz in Beit Dagan hat, eine Privatgesellschaft.

Text: Toralf Czartowski