Markenlexikon

Haribo

Ursprungsland: Deutschland

Der gelernte Bonbonkocher Hans Riegel (1893 – 1945) hatte bereits in mehreren Bonbonfabriken gearbeitet, bevor er sich 1920 gemeinsam mit seiner Frau Gertrud in Bonn selbstständig machte. Unter dem Markennamen Haribo (HAns RIegel BOnn) stellte er zunächst Bonbons her, die seine Frau mit dem Fahrrad zu den Kunden brachte. 1922 folgten die ersten Fruchtgummiprodukte (Marke Tanzbär), aus denen später die Goldbären hervorgingen. Wilhelm II., der letzte deutsche Kaiser, war der Meinung, dass die Gummibären das Beste gewesen seien, was die Weimarer Republik (1919 – 1933) hervorgebracht hat. 1925 nahm Haribo die Produktion von Lakritzschnecken auf. 1935 entstand der Werbeslogan: »Haribo macht Kinder froh«, der in den 1960er Jahren um »…und Erwachsene ebenso« erweitert wurde.

1986 übernahm Haribo den Süßwarenhersteller Edmund Münster aus Neuss, der seit 1930 das Kaubonbon Maoam herstellte. Seit 1993 gehört Haribo auch die Marke Vademecum (lat. geh mit mir), unter der die schwedische Firma Barnängen seit 1928 Mundwasser und ab 1973 Zahnpflegekaugummi (Vademecum Gum) verkaufte. Nachdem der deutsche Henkel-Konzern Barnängen 1992 übernommen hatte, wurde die Kaugummiproduktion an Haribo verkauft, während Henkel das Zahnpflegegeschäft behielt.

Produziert werden die Haribo-Produkte in Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Österreich, Spanien und Ungarn. Zu haben sind sie in über 100 Ländern. Besonders erfolgreich ist Haribo in den USA, wo es die Gold-Bears seit 1982 gibt. 2014 brachte Haribo erstmals blaue Goldbären (Geschmacksrichtung Heidelbeere) auf den Markt; der dazu benötigte Farbstoff wird aus Algen gewonnen. Die Herstellung von natürlichem blauen Farbstoff galt lange Zeit als unmöglich. Die Farbe blauer Früchte verwandelte sich beim Färben der Gelatine stets in verschiedene Rottöne.

Text: Toralf Czartowski • Fotos: Unsplash.com, Pixabay.com, Public Domain

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