Markenlexikon

Fenjal

Ursprungsland: Schweiz

Hans Grether, seit 1947 Firmenchef der Doetsch, Grether & Cie. AG aus Basel und Sohn des Mitgründers Oscar Grether, brachte seiner Frau Anfang der 1960er Jahre von einer Geschäftsreise in die USA ein pflegendes Ölbad mit, dessen Öl sich allerdings auf der Oberfläche des Wassers absetzte. Außerdem besaß es keinen Duft. Daraufhin beauftragte er sein Firmenlabor damit, einen Badezusatz mit Rosenduft zu entwickeln, dessen Öl sich vollständig mit dem Wasser verbindet. 1962 kam das neue Produkt unter dem Namen Fenjal Creme Ölbad zunächst in der Schweiz auf den Markt. Fenjal war das erste Eigenprodukt der Firma.

Ein Jahr später begann die Expansion ins Ausland. In Deutschland und Österreich wurden die Fenjal-Produkte (u.a. Badeöl, Body Lotion, Deodorand, Duschbad, Kölnisch Wasser, Parfüm, Seife) jahrzehntelang von den deutschen und österreichischen Niederlassungen (Düsseldorf, Hallein) des US-Konzerns Johnson & Johnson (Band Aid, Bebe, Carefree, Johnson's, Listerine, Neutrogena, o.b., Penaten, Piz Buin) vertrieben und teilweise auch hergestellt. In den 1970er und 1980er Jahren verwendete man eine Weile auch Markennamen wie Miss Fenjal, Miss Fenjala und Fenjala.

2016 verkaufte Doetsch Grether die Marke Fenjal an die Fit GmbH aus Hirschfelde (Fit, Gard, Kuschelweich, Rei, Sanso, Sunil); der sächsische Hersteller von Reinigungs- und Waschmitteln hatte von Doetsch Grether bereits 2015 die Haarpflegemarke Gard gekauft, die ursprünglich Colgate-Palmolive gehört hatte. Nach dem Kauf wurde die gesamte Fenjal-Produktionsanlage in Muttenz (Schweiz) abgebaut und in Hirschfelde (seit 2007 ein Ortsteil von Zittau/Sachsen) wieder aufgebaut. In Muttenz waren die Fenjal-Produkte ab 1976 hergestellt worden.

Doetsch Grether kehrte nach dem Verkauf wieder zu den Ursprüngen zurück. Die 1899 in Basel gegründete Apotheke (1904 gründeten Richard Doetsch und Oscar Grether die Doetsch, Grether & Cie. AG) hatte sich zunächst nur mit dem Großhandel von pharmazeutischen und kosmetischen Produkten beschäftigt. Heute vertreibt die Firma in der Schweiz eigene Marken (Calmerphan, Calmesin, Dikla, Grether’s Pastilles, Neo-Angin, Omega-Life, Pernaton, Sulgan) und Distributionsmarken (Bi-Oil, Blistex, Diasporal, Mennen, Mum, Tiger Balm).

Text: Toralf Czartowski