Markenlexikon

Fairy

Ursprungsland: Großbritannien

Das Geschirrspülmittel Fairy (engl. Fee, Elfe) kam 1895 zunächst als Seife auf den Markt. Hersteller war die Firma N.K. Fairbank & Co. aus Chicago, die auch noch zahlreiche anderen Seifen sowie Wasch- und Reinigungsmittel herstellte (Cottolene, Dust Washing Powder, Gold Dust, Sunny Monday, Victoria). Chicago war damals eines der großen Zentren der amerikanischen Fleischindustrie, sodass die Grundstoffe zur Seifenherstellung einfach zu haben waren. Benannt wurde die Seife nach Nathaniel Kellogg Fairbank (1829 – 1903), der das Unternehmen 1864 gegründet hatte. Auf frühen Werbeschildern und Verpackungen war eine kleine Fee abgebildet, die auf einer Seife saß. Darunter stand der Slogan: »Have you a little Fairy in your house?«. Fairy Soap wurde damals in den USA sehr populär, was auch daran lag, dass sie ebenso wie Procter & Gambles Ivory auf dem Wasser schwamm. »Floating soaps« waren damals groß in Mode, obwohl dieser Effekt eigentlich nur ein Hinweis darauf war, dass man bei der Herstellung gepfuscht hatte und die Seife zu viele Lufteinschlüsse enthielt.

Die englische Firma Thomas Hedley & Co. aus Newcastle upon Tyne erwarb 1898 die Lizenzrechte und brachte Fairy-Soap auch in Großbritannien in den Handel. 1930 erwarb Procter & Gamble (Camay, Ivory) Hedley & Co. und damit auch die europäischen Rechte an der Marke Fairy. In den USA verschwand die Marke in den 1930er Jahren. Zuletzt war sie von der Gold Dust Corporation hergestellt worden, die 1923 aus der Firma Fairbank hervorgegangen war. 1939 verkaufte Gold Dust ihr gesamtes Seifen- und Waschmittelgschäft an Unilever.

1957 brachte P&G in Großbritannien das Seifenwaschpulver Fairy Snow auf den Markt, 1959/1960 folgte das Geschirrspülmittel Fairy Liquid. 1962 kam Fairy in Form eines pulverförmigen Haushaltsreinigers auch nach Deutschland, zunächst als Import (vertrieben wurde Fairy anfangs von den Rei-Werken Boppard). Nachdem P&G 1963 in Worms das erste eigene Werk in Deutschland errichtet hatte, wurde Fairy neben anderen Produkten wie Camay, Dash und Lenor dort hergestellt. Das bekannte flüssige Geschirrspülmittel Fairy Ultra kam in Deutschland erst 1992 auf den Markt und löste die etwas angestaubte P&G-Marke Spüli ab. Im Jahr 2000 versuchte der Konzern die Marke Fairy durch die in den USA seit 1972 verwendete Spülmittelmarke Dawn zu ersetzen, was jedoch zu einem drastischen Rückgang der Verkäufe führte. 2003 kehrte man schließlich zu Fairy zurück.

Text: Toralf Czartowski