Markenlexikon

Chopard

Ursprungsland: Schweiz

Louis-Ulysse Chopard (1836 – 1915) gründete 1860 in Sonvilier eine Uhrenmanufaktur, die zunächst Präzisions-Taschenuhren für die Schweizer Eisenbahn herstellte. Später begann Chopard auch Luxustaschen- und Armbanduhren zu produzieren. Der Gründersohn Paul-Louis Chopard (1859 – 1940) verlegte den Firmensitz 1921 zunächst nach Chaux-de-Fonds. Die Stadt im Kanton Neuenburg gehört neben Biel/Bienne und Le Locle zu den Zentren der Schweizer Uhrenindustrie. 1937 zog die Firma nach Genf um; seit 1974 ist sie in Meyrin angesiedelt (ein nordwestlicher Vorort von Genf).

Paul-André Chopard (1898 – 1968), der Enkel des Gründers, verkaufte das Unternehmen 1963 an den Pforzheimer Goldschmied und Uhrmacher Karl Scheufele III, da seine eigenen Söhne kein Interesse an einer Fortführung der Familientradition hatten. Seit dieser Zeit werden in der deutschen Chopard-Produktionsstätte in Pforzheim hochwertiger Schmuck und Accessoires hergestellt. Ab den 1980er Jahren eröffnete Chopard in mehreren Metropolen eigene Geschäfte.

Seit 1996 fertigt Chopard wieder Uhrwerke, was bei vielen anderen Schweizer Uhrenmarken schon seit den 1970er Jahren nicht mehr üblich ist. Dazu wurde extra eine neue Produktionsstätte in Fleurier in Betrieb genommen.

Chopard ist eine der wenigen Schweizer Uhrenmanufakturen, die sich noch immer in Familienbesitz befinden; die meisten Uhrenmarken gehören inzwischen zu einem der drei großen Luxusgüterkonzerne LVMH, Richemont und Swatch.

Unter dem Namen Chopard werden neben Uhren und Schmuck-Kollektionen inzwischen auch Lizenzprodukte wie Handtaschen, Kleinlederwaren, Parfums, Schals, Schreibgeräte und Sonnenbrillen vermarktet.

Text: Toralf Czartowski