Markenlexikon

Chopard

Ursprungsland: Schweiz

Louis-Ulysse Chopard (1836 – 1915) gründete 1860 in Sonvilier eine Uhren-Manufaktur, die zunächst Präzisions-Taschenuhren für die Schweizer Eisenbahn herstellte. Später begann Chopard auch Luxustaschen- und Armbanduhren zu produzieren. 1920 wurde der Firmensitzes nach Genf verlegt. Paul-André Chopard (1898 – 1968), der Enkel des Gründers, verkaufte das Unternehmen 1963 an den Pforzheimer Goldschmied und Uhrmacher Karl Scheufele, da seine eigenen Söhne kein Interesse an einer Fortführung der Familientradition hatten. Seit dieser Zeit werden in der deutschen Chopard-Produktionsstätte in Pforzheim hochwertiger Schmuck und Accessoires hergestellt. Ab den 1980er Jahren eröffnete Chopard in mehreren Weltstädten eigene Boutiquen (u.a. 1983 Hongkong, 1986 Genf, 1988 Wien) – inzwischen gibt es weltweit über 100. Chopard ist neben Audemars Piguet, Breitling, Patek Phillipe, Rolex und Ulysse Nardin eine der wenigen Schweizer Uhrenmanufakturen, die sich noch immer in Familienbesitz befinden; die meisten Marken gehören inzwischen zu einem der drei großen Uhren- und Luxusgüterkonzerne Swatch (Blancpain, Breguét, Certina, Longines, Mido, Omega, Rado, Tissot), Richemont (Baume & Mercier, IWC, Jaeger-LeCoultre, Piaget, Vacheron Constantin) und LVMH (Ebel, TAG-Heuer, Zenith). Außerdem stellt die Firma seit 1996 auch wieder eigene Uhrwerke her, was bei vielen anderen Schweizer Uhrenmarken schon seit den 1970er Jahren nicht mehr üblich ist. Dazu wurde extra eine neue Produktionsstätte in Fleurier in Betrieb genommen. Unter dem Namen Chopard werden neben Uhren und Schmuck-Kollektionen inzwischen auch Geschirr, Porzellan und Kristallgläser, Taschen, Schreibgeräte, Seiden-/Kashmirtücher, Schals, Krawatten, Parfums und Brillen vermarktet.

Text: Toralf Czartowski