Markenlexikon

Burger King

Ursprungsland: USA

Die Amerikaner sind den Europäern bekanntlich immer eine Nasenlänge voraus, ganz besonders was das einfache und schnelle Essen angeht. Zwar kamen die ursprünglichen Erfindungen wie Hot Dog, Pizza, Ketchup und Pommes Frites allesamt nicht aus den USA, aber dort wurden sie sozusagen zur Serienreife entwickelt. Das gilt auch für den Hamburger, dessen Ursprung nicht im englischen Wort »Ham« (Schinken) liegt, wie viele Amerikaner meinen, sondern tatsächlich in Hamburg. Bereits im 14. Jahrhundert waren hier flache Scheiben aus gebratenem Hackfleisch als Zwischenmahlzeit üblich. Deutsche Auswanderer brachten die gebratenen Klopse später auch nach Amerika. Die Idee, die Hackfleischscheiben zwischen zwei Weißbrotscheiben zu legen, hatte der in New York lebende Pinneberger Koch Georg Knecht kurz nach der Jahrhundertwende. Richtig bekannt wurden die Hamburger auf der Weltausstellung 1904 in St. Louis/Missouri.

1953 eröffneten Matthew Burns und sein Siefsohn Keith Cramer, der bereits in Daytona Beach/Florida ein Drive-In-Restaurant betrieb, in Jacksonville/Florida das erste Burger-King-Restaurant (damals noch Insta-Burger King). Zuvor hatten sich beide das Restaurant der McDonald's-Brüder in San Bernadino/California angeschaut, das damals in der Gastronomie-Branche schon einen gewissen Bekanntheitsgrad hatte. Lizenzgeber war der Küchengerätehersteller George Read aus Los Angeles, der einen automatischen Fließbandgrill (Insta-Broiler) entwickelt hatte, auf dem die Hamburger schneller und zuverlässiger gegrillt werden konnten (400 Burger pro Stunde). Damals war es in den USA gang und gäbe, dass Küchengerätehersteller eigene Restaurantketten etablierten, um den Verkauf ihrer Produkte anzukurbeln.

1954 erwarben David Edgerton (1927 – 2018) und James Whitman McLamore (1926 – 1996), zwei Betreiber von Hamburger-Ständen in Miami, die erste Lizenz für diese Stadt und gründeten die Firma Burger King of Miami Inc. (ab 1972 Burger King Corporation). 1957 erfanden sie den »Whopper«, einen Hamburger (Brötchen, Rindshackscheibe, Tomaten, Salat, Mayonnaise, Ketchup, Saure Gurken, Zwiebeln), den es in verschiedenen Variationen (Original Whopper, Original Whopper Jr., Double Whopper, Triple Whopper, Chicken Whopper) noch heute bei Burger King gibt. Edgerton und McLamore, die nicht nur neue Gerichte ersannen, sondern bald auch ihre eigenen verbesserten Grillgeräte bauten, waren die einzigen, die mit dem Burger-King-System Geld verdienten. Als selbst die Lizenzgeber in finanzielle Schwierigkeiten gerieten, erwarben sie 1961 die nationalen und internationalen Rechte an dem Burger-King-Franchise-System. 1963 wurde in San Juan auf Puerto Rico das erste Burger-King-Restaurant außerhalb der USA eröffnet.

Burger King
Burger King

1967 verkauften die Gründer ihre Kette, zu der damals 274 Resaturants gehörten, an den US-Nahrungsmittelkonzern Pillsbury, der 1989 von dem britischen Mischkonzern Grand Metropolitan übernommen wurde. Die erste europäische Burger-King-Filiale entstand 1975 in Madrid. 1976 wurde das erste deutsche Restaurant in Berlin eröffnet. In Australien tritt Burger King seit 1971 unter dem Namen Hungry Jack's auf, da die Marke Burger King dort schon an ein anderes Unternehmen vergeben war. Der britische Spirituosen- und Bierkonzern Diageo, der 1998 aus dem Zusammenschluss von Grand Metropolitan und der Guinness-Brauerei entstanden war, verkaufte die Burger King Corporation 2002 an mehrere Investmentfirmen (Texas Pacific Group, Bain Capital, Goldman Sachs Capital Partners). 2006 ging das Unternehmen an die New Yorker Börse. Infolge der Arbeitsmarktkrise in den USA und der damit verbundenen Kaufzurückhaltung der Konsumenten kam es 2009/2010 zu Umsatzrückgängen, die im September 2010 zu einem erneuten Eigentümerwechsel führten: neuer Besitzer wurde der New Yorker Finanzinvestor 3G Capital, hinter dem brasilianische Investoren stehen. Kurz darauf nahm 3G Burger King von der Börse. Schon 2012 veräußerte 3G rund 29 Prozent an die britische Investmentfirma Justice Holdings, zu deren Gründern Nicolas Berggruen (Karstadt) gehört. 3G blieb neben jedoch weiterhin Hauptaktionär von Burger King. Im April 2012 kehrte Burger King an die Börse zurück.

Aus dem Zusammenschluss von Burger King mit der kanadischen Fastfood-Kette Tim Hortons entstand 2014 Restaurant Brands International Inc. (Oakville/Ontario, Kanada), an der 3G neben Warren Buffetts Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway ebenfalls beteiligt ist. Seit 2017 gehört auch die US-Fastfood-Kette Popeyes Chicken & Biscuits zu RBI.

Burger King ist heute mit rund 17.800 Restaurants (2018) nach McDonald's der zweitgrößte Fastfood-Konzern der Welt. Rund 90 Prozent der Filialen gehören selbstständigen Franchisepartnern. Im Gegensatz zu anderen Fastfood-Ketten werden die gefrorenen Fleischscheiben (Patties) der Burger-King-Produkte nicht auf Kontaktgrills erhitzt, sondern über einem gasbetriebenen Broiler gegrillt. Die Brötchen (Buns) kommen vor dem Verkauf in einen Toaster, um das zu schnelle Vollsaugen mit Dressings oder Saucen zu verhindern. Darüber hinaus verleiht das Grillen über offenem Feuer und das Toasten den Burgern einen kräftigeren Geschmack.

Burger King Logo
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