Markenlexikon

Bronze Records

Ursprungsland: Großbritannien

Gerald Lincoln (Gerry) Bron (1933 – 2012) stieg in den späten 1960er Jahren in die Künstleragentur seines Vaters Sidney ein, die u.a. Colloseum, Gene Pitney, Manfred Mann und Uriah Heep unter Vertrag hatte. 1971 gründete Gerry Bron in London sein eigenes Label, um die Platten der von ihm gemanagten Musiker selbst veröffentlichen zu können. Einige seiner Bands hatten zuvor bei dem Rocklabel Vertigo, das zum Philips-/Phonogram-Konzern gehörte, unter Vertrag gestanden, u.a. Juicy Lucy, Manfred Mann’s Earth Band und Uriah Heep. Die Idee, die Firma in Anlehnung an den Nachnamen des Gründers Bronze Records zu nennen, hatte der damalige Uriah-Heep-Schlagzeuger Ian Clarke.

Bronze Records spezialisierte sich auf Hard Rock, der damals gerade von Bands wie Led Zeppelin oder Deep Purple populär gemacht wurde. Neben Juicy Lucy, Manfred Mann’s Earth Band und Uriah Heep nahm er auch Angel Witch, Damned, Girlschool, Hawkwind und Motörhead unter Vertrag, außerdem Künstler wie Gene Pitney, Osibisa und Sally Oldfield, die Schwester Mike Oldfields, die nicht dem Hard-Rock-Genre zuzuordnen waren. Vertrieben wurden die Bronze-Platten zunächst von Island Records, von 1977 bis 1980 von EMI Records und zuletzt von Polydor.

Nachdem einige wesentliche Bands Anfang der 1980er Jahre Bronze Records verlassen hatten (Girlschool, Motörhead, Uriah Heep), verkaufte Gerry Bron den gesamten Label-Katalog 1986 an das britische Independent-Label Castle Communications, das erst drei Jahre zuvor von Terry Shand, Cliff Dane, und Jon Beecher gegründet worden war, und zahlreiche weitere Kataloge vermarktete (u.a. All Platinum, Beserkley, Black Sabbath, Piccadilly, Bradley's, Pye, Solar, Sugar Hill, Transatlantic). Castle und die dazugehörigen Kataloge wechselten später mehrmals den Eigentümer (1994 Alliance Entertainment, 2000 Sanctuary Records Group, 2007 Universal Music Group, 2013 BMG Rights Management).

Text: Toralf Czartowski