Markenlexikon

AoK

Ursprungsland: Deutschland

Der Apotheker Wilhelm Anhalt stellte ab 1885 im Sol- und Kurbad Kolberg, das heute Kołobrzeg heißt und an der polnischen Ostsee liegt, Körperpflegeprodukte wie Seesand-Mandelkleie, Mandelkleie-Pulver sowie Mandelkleie-Seife her und verkaufte sie an Kurgäste und Urlauber. Mandelkleie ist ein Nebenprodukt der Mandelöl-Herstellung, das aus Schalen und Fruchtresten der Mandeln besteht. Mit Zusätzen wie Seesand oder Natriumperborat wird es zu Hautpflegepräparaten verarbeitet. Ab 1904 wurden die Produkte unter der Marke Aok (Anhalt Ostseebad Kolberg) verkauft. Nach dem Ende des 2. Weltkriegs fielen Pommern und Kolberg an Polen, sodass die Firma 1949 nach Bad Münster in Rheinland-Pfalz umzog.

1973 wurde Aok von dem Pharmaunternehmen Squibb von Heyden GmbH (München) übernommen, das zum US-Pharmakonzern Squibb Corporation (später Bristol-Myers-Squibb) gehörte. 1983 verkaufte Squibb von Heyden die Marke an den Henkel-Konzern (Fa, Fewa, Pattex, Persil, Perwoll, Pril, Pritt, Sidolin, Somat, Theramed, Weißer Riese), der Aok mit seiner Kosmetiktochter Sophie Nerval Paris zusammenschloss und den Firmensitz nach Düsseldorf verlegte (Aok-Nerval Cosmetics & Perfumes GmbH). In der Folgezeit kamen weitere Natur-Hautpflege-Produkte von Aok auf den Markt. Aok-Nerval vermarktete auch verschiedene Parfums, die von der früheren Henkel-Tochter Nerval übernommen worden waren (u.a. Moschus Cool Love, Moschus Crazy Love, Moschus Exotic Love, Moschus Free Love, Moschus Green Love, Moschus Indian Love, Moschus Love Fever, Musk Men Pur, Musk Men Sport).

Seit 2019 gehört die Marke Aok der Labori International B.V. aus Breda (Niederlande), die in den letzten Jahren noch weitere alte Marken wie Bac (von Henkel), Hâttric (von Henkel), Pitralon (von Unilever), Satina (von Unilever) und Vinolia (von Unilever) erworben hat.

Text: Toralf Czartowski