Markenlexikon

Alete

Ursprungsland: Deutschland

Die 1892 gegründete Berneralpen Milchgesellschaft aus Bern expandierte 1905 mit einem Zweigwerk nach Deutschland (Biessenhofen/Bayern) – daraus entstand 1917 in München das Unternehmen Alpursa (ab 1931 Allgäuer Alpenmilch). Bekanntestes Markenprodukt dieser Firma war die Bärenmarke-Kondensmilch.

1934 entwickelte der Münchner Kinderarzt Prof. Dr. Günther Malyoth von der Haunerschen Universitäts-Kinderklinik in Zusammenarbeit mit Allgäuer Alpenmilch die erste komplett gebrauchsfertige Säuglingsmilchnahrung. Zur Produktion wurde im gleichen Jahr in München die Firma Alete (lat. gedeihet) Pharmazeutische Produkte gegründet. Bis 1960 gab es die Alete-Produkte, die inzwischen auch um Gemüsebreie ergänzt worden waren, ausschließlich in Apotheken zu kaufen.

1971 kam es zum Zusammenschluss der Schweizer Allgäuer-Alpenmilch-Muttergesellschaft Ursina (Alete, Bärenmarke) mit dem Nahrungsmittelhersteller Interfranck (Caro, Thomy). Das fusionierte Unternehmen Ursina-Franck wurde 1973 Nestlé übernommen.

2014 verkaufte Nestlé die Marken Alete und Milasan (die seit 1966 bestehende DDR-Marke war 1999 von Nestlé übernommen worden) an die Beteiligungsgesellschaft BWK (Landesbank Baden-Württemberg, Versicherungsgruppe Wüstenrot & Württembergische, Landeskreditbank Baden-Württemberg Förderbank) und den privaten Investor Horst Jostock.

2019 wurden die Firmen Alete Bad Homburg (Alete) und German Baby Food Bad Homburg (Milasan) von der größten deutschen Molkereigenossenschaft DMK Deutsches Milchkontor Bremen (Humana, Milram, Oldenburger) übernommen. DMK war 2011 aus dem Zusammenschluss der Molkereigenossenschaften Humana Milchunion und Nordmilch (Burlander, Hansano, Milram, Oldenburger) entstanden. Produziert werden die Alete- und Milasan-Produkte weiterhin im ehemaligen Nestlé-Werk im oberbayerischen Polling-Weiding.

Text: Toralf Czartowski